Endosono: Untersuchungsmethode
Bei einer Endosonographie wird ein schmaler, flexibler Schlauch in den Körper eingeführt, an dessen Spitze sich neben Videokamera und Lichtquelle ein zusätzlicher Ultraschallkopf befindet. Dadurch ist es möglich, neben der Betrachtung der Schleimhaut der Verdauungsorgane, auch die Wand und die umgebenden Organe per Ultraschall in enorm hoher Auflösung zu untersuchen. So können selbst Strukturen unter 1 mm Größe dargestellt werden!
Je nach Ziel der Untersuchung, werden die Ultraschall-Endoskopie entweder über den Mund in den oberen Gastrointestinaltrakt (Speiseröhre, Magen, Zwölffingerdarm) eingeführt oder über den After in den Bereich des Anus und des Enddarmes.
Wegen der guten Darstellbarkeit und der sehr hohen Auflösung ist der endoskopische Ultraschall das hochwertigste Verfahren in der Diagnostik von Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse und der Gallenwege außerhalb der Leber (extrahepatischen Gallenwege). Diese können vom Magen und Zwölffingerdarm aus hervorragend dargestellt werden.
Die Endosonographie wird zur Erkennung von Veränderungen in der Wand der Speiseröhre, des Magens, des Zwölffingerdarms, des Anus und des Enddarms eingesetzt. Bösartige Tumore dieser Organe können mit dieser Methode bezüglich ihrer Tiefeninfiltration in und über die Wand hinaus genau beurteilt werden. In der Ausbreitungsdiagnostik (Staging) dieser Erkrankungen ist der endoskopische Ultraschall ein fester Bestandteil. Zudem erlaubt diese Untersuchung von der Speiseröhre aus auch die Beurteilung umliegender Organe wie z.B. der Brustschlagader, Lymphknoten, anderer Gefäße, vom Herz und Teilen der Lunge.
Ärztl. Vorgespräch
Vor jeder endoskopischen Ultraschalluntersuchung erfolgt ein Vorgespräch mit einem unserer Ärzte. Darin wird der Grund für die Untersuchung geprüft und erläutert. Es wird erklärt, wie die Untersuchung abläuft und über eventuelle Risiken und mögliche Komplikationen aufgeklärt. Ihre aktuelle Medikation und die Einnahme dieser Medikamente (insbesondere Medikamente, die Einfluss auf die Blutgerinnung haben), wird in Vorbereitung der Untersuchung genau besprochen. Für dieses Gespräch müssen Sie Ihren Medikamentenplan mitbringen. Dies ist sehr wichtig, um Komplikationen zu vermeiden. Bitte sprechen Sie in diesem Gespräch auch Ihre Fragen oder gegebenenfalls vorliegende Bedenken offen an. Wir werden sie gerne umfassend beraten.
Vorbereitung
Um optimale Untersuchungsergebnisse zu erzielen und eine möglichst gute Beurteilbarkeit zu erreichen, muss die Untersuchung im Bereich der Speiseröhre, des Magens und des Zwölffingerdarms immer nüchtern durchgeführt werden!
Nüchtern bedeutet, dass mindestens 6 Stunden vor der Untersuchung nichts mehr gegessen - und ab 3 Stunden vor der Untersuchung nichts mehr getrunken werden darf.
Dies gilt auch für die endosonografische Untersuchung über den After, wenn diese in Kurznarkose durchgeführt werden soll.
Nach einer Kurznarkose dürfen Sie 12 bis 24 Stunden nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen und sind nicht rechts- und geschäftsfähig. Bitte organisieren Sie bereits im Vorfeld eine Begleitperson für Ihre Abholung nach der Untersuchung. Bei Bedarf stellen wir Ihnen für diesen Tag gerne eine Krankschreibung aus.
Die Endosono-Untersuchung erfolgt i.d.R. in einem sehr tiefen Sedierung/Kurznarkose. Dies ist bei einem Untersuchungszugang über den After nicht unbedingt notwendig, da diese Untersuchung deutlich weniger belastend ist. Die Entscheidung hierüber treffen Sie gemeinsam mit dem Facharzt im Vorgespräch oder im Gespräch vor der Untersuchung.
Bei der Untersuchung von After oder Enddarm muss 30 Minuten vorher mittels eines Einlaufes/Klistier abgeführt werden. Dies erhalten Sie in unserer Praxis - bitte finden Sie sich daher ca. 30 Minuten vor Untersuchungsbeginn in der Praxis ein.
Vor der Verabreichung der Medikamentes für die Kurznarkose (Propofol über einen Venenzugang), erfolgt nochmals ein kurzes Gespräch mit dem ausführenden Team (Endoskopiefachkraft und Arzt). Bitte teilen Sie uns mit, wenn sich nach dem Vorgespräch entscheidende Veränderungen ergeben haben, wie z.B. ein Klinikaufenthalt oder eine veränderte Medikation. Während der gesamten Untersuchungszeit werden Ihre Herz-Kreislauf- und Atemfunktion mittels Monitor überwacht und sie erhalten Sauerstoff über die Nase.
Für die Untersuchung kommt ein sogenanntes Ultraschallendoskop zum Einsatz. Dies ist ein flexibler Schlauch an dessen einem Ende Kamera, Lichtquelle und ein hochauflösender Ultraschallkopf angebracht sind. Über einen sog. "Arbeitskanal" kann zudem gespült oder abgesaugt werden. Auch kleinste Werkzeuge wie z. B. Zangen oder Punktions-Nadeln werden über diesen Kanal eingesetzt. Das Ultraschallendoskop verfügt an der anderen Seite über einer Steuereinheit, die der eines normalen Endoskopes entspricht.
Nachdem Sie tief schlafen, wird das Ultraschallendoskop durch den Mund, Speiseröhre und Magen bis in den Anfang vom Dünndarm (Zwölffingerdarm) eingeführt. Dabei werden auf einem Monitor die endoskopischen Bilder der Innenräume und der Schleimhaut der untersuchten Organe (real time video) dargestellt. Zeitgleich erscheinen auf einem 2. Monitor die Ultraschallbilder der Wand dieser Organe und der umgebenden Organe wie z.B. die Bauchspeicheldrüse (ebenfalls als real time Video). Beide Monitorbilder werden vom ausführenden Arzt zeitgleich angesehen und beurteilt.
Nach der Untersuchung können Sie in einem Ruheraum noch 10-20 Minuten nachruhen. Anschließend wird der untersuchende Arzt die Ergebnisse der Untersuchung und das weitere Vorgehen mit Ihnen besprechen.